Die Leithabergreviere

Forstliches Wuchsgebiet: Pannonisches Tief- und Hügelland

Klima und Standort

Das Leithagebirge ist ein Hügelzug, der sich über 35 km von Südwest nach Nordost erstreckt. Seine Kammlinie steigt nach Südwesten hin bis auf den 484 m hohen Sonnberg an. Das Gebirge trennt die Niederungen des Wiener Beckens von der ungarischen Tiefebene und gilt als östlichster Ausläufer der Alpen. Die Esterhazy’schen Waldflächen am Leithaberg wurden im 17. Jahrhundert käuflich erworben und umfassen einen Ausschlagwaldanteil von 85%.

Die klimatischen Bedingungen am Leithagebirge sind kontinental geprägt mit kalten, schneearmen Wintern und heißen, eher trockenen Sommern. Der Jahresniederschlag liegt zwischen 562 mm in Neusiedl am See und 758 mm in Eisenstadt (Jahresmittelwerte 1981 bis 2010). Die Jahresmitteltemperatur liegt bei 10°C. Sowohl Trockenperioden im Sommer und Herbst als auch Starkregenereignisse sind nicht ungewöhnlich.

Der Kern des Leithagebirges besteht aus einem kristallinen Grundgesteinssockel, der größtenteils durch jüngere Ablagerungen, vor allem tertiäre Sedimente und Konglomerate, sowie Kalke, überlagert ist. Besonders in den Kammlagen tritt auch das Grundgestein zu Tage. Die weiten Plateaulagen und Flachhänge werden von tief in das Gebirge reichenden V-Tälern mit steilen Flanken zerschnitten. Die Kalk-Abschnitte fallen meist auch gegen das Vorland steil ab.

Der begrenzende Standortsfaktor am Leithaberg ist in erster Linie der Wasserhaushalt. Von den wenigen Au- und Schwemmböden abgesehen sind alle Böden nicht an das Grundwasser angeschlossen. Nur die Unterhänge und Mulden erfahren eine bescheidene laterale Wasserzufuhr. Die Wasserspeicherkapazität ist daher ein entscheidender Standortsfaktor. Häufige Bodentypen sind Braun- und Parabraunerden, die stellenweise zur Pseudovergleyung neigen. Auf Kalk finden sich nährstoffarme, überwiegend seichtgründige Karbonatböden. Wo das Grundgestein zu Tage tritt, findet man auch typische Ranker. Klima und Standort bieten herausfordernde Bedingungen für den Waldbau. Aktuelle Prognosen zur Klimaänderung lassen sowohl einen Temperaturanstieg als auch abnehmende Niederschlägen erwarten, was zu einer Verschärfung der Situation beitragen wird.

Waldgesellschaften

Der Leithaberg liegt im forstlichen Wuchsgebiet 8.1 Pannonisches Tief- und Hügelland. Charakteristische Waldgesellschaften sind hier Eichen-Hainbuchenwälder (Querco-Carpinetum) in verschiedenen Ausprägungen:

  • Auf Silikatstandorten mit nährstoffarmen, schwach sauren, schluffig lehmigen Sandböden erstreckt sich oftmals ein subkontinentale Eichenmischwald (Potentillo albae - Quercetum), in dem die Traubeneiche dominiert.
  • Hingegen auf nährstoffreichen und mäßig frischen Standorten ist der subpannonische Zerreichen-Mischwald (Quercetum petraeae -cerris) mit dominierender Zerreiche und beigemischter Trauben- bzw. Stieleiche anzutreffen.
  • Auf stark sauren Quarzitböden podsoliger Dynamik setzt sich eher der bodensaure Traubeneichenwald (Fago - Quercetum) durch.